Moirémuster Beim Drucken von Prozessfarbauszügen werden die Punktreihen (Halbtonraster) für jede Farbe in einem bestimmten Winkel gedruckt, so dass die Farbpunkte ein für das menschliche Auge angenehmes Muster bilden. Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn die Raster so positioniert werden, dass die Punkte ein symmetrisches Muster in Form einer Rosette bilden, das von den Augen zu ineinander übergehenden Halbtonfarben vermischt wird. Werden Prozessfarben nicht im korrekten Winkel gedruckt oder kommt es zu Musterverschiebungen, und das Rosettenmuster wird nicht korrekt gedruckt. Statt dessen erscheint ein Moirémuster, d.h. die Farbübergänge wirken nicht länger glatt sondern verursachen ein unangenehmes Augenflimmern.
Registerungenauigkeit Beim Befeuchten und Durchlaufen der Druckpresse wird Papier manchmal gedehnt und verschoben. Ebenso können Druckplatten gedehnt oder falsch ausgerichtet werden. Dies hat zur Folge, dass Farben bei mehrfarbigen Druckaufträgen nicht registergenau gedruckt werden, d.h. dass Blitzer – oder bei überlappenden Farben – Farbtonveränderungen entstehen können. Durch Unter-/Überfüllen oder Überdrucken können diese Ungenauigkeiten ausgeglichen werden.
Punktzuwachs Viele Faktoren, vom fotomechanischen Prozess bei der Erstellung der Farbauszüge über die verwendete Papierart bis hin zur Druckerpresse, beeinflussen die Größe der gedruckten Punkte. In der Regel werden die Punkte größer, wenn die nasse Farbe vom Papier aufgenommen wird und sich dabei ausbreitet. Wenn der Punktzuwachs zu groß ist, werden Farben dunkler ausgegeben als vorgesehen war. Der Punktzuwachs kann in den Farbeinstellungen von Photoshop geregelt werden. Er wird anschließend in den Farbprofilen gespeichert und der PDF als Output-Intent zugewiesen.
Aussparen und Überdrucken Beim Erstellen von Farbauszügen für ein Dokument mit überlappenden Farben werden die unteren Farben in der Regel ausgespart. Das bedeutet, dass das oberste Objekt gedruckt wird, während alle darunter liegenden Farben nicht gedruckt werden, so dass beim Drucken nur die Druckfarben, die für das oberste Objekt benötigt werden, auf das Druckmedium gelangen. Farben und einzelne Objekte kann man so einstellen, dass sie auf andere, dahinter liegende Objekte aufgedruckt werden, d.h. dass sie überdrucken. Meistens sollen farbige Objekte ausgespart werden, damit an den Stellen, wo die Druckfarben sich überlagern würden, keine unerwünschten Mischfarben entstehen. Überdrucken kann jedoch auch eingesetzt werden, um Spezialeffekte (z.B. Lack) zu erzeugen oder um das Auftreten kleiner Lücken, (sog. Blitzer), die manchmal durch Registerungenauigkeiten entstehen, zu verhindern.
Überfüllung Um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, müssen die Druckfarben der Reihe nach registergenau gedruckt werden. Wenn eine oder mehrere Druckfarben nicht registergenau gedruckt werden, können Lücken – auch „Blitzer“ genannt – zwischen farbigen Objekten auftreten, oder es entstehen Stellen, an denen eine Prozessdruckfarbe sichtbar wird, anstatt sich mit den anderen Farben zu mischen, um eine Farbe zu simulieren. Um Registerungenauigkeiten möglichst gering zu halten, haben Druckfachleute die Methode des Unter-oder Überfüllens entwickelt, bei der nebeneinanderliegende Farben an ihrer gemeinsamen Grenze leicht überdrucken.